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über die Bogenschützen

Das Schützenwesen hat in Bayern und Tirol eine lange Tradition. Es gehört zum Wesensmerkmal dieser wehrhaften und jagdfreudigen Volksstämme. Die Organisation der Schützen in Form eines Vereins erfolgte meist im vergangenen Jahrhundert, in dem das Vereinswesen in Deutschland einen so überaus großen Aufschwung nahm.

Auch die Tassilo-Schützen in Aschheim sind als Verein im 19. Jahrhundert entstanden. Ihre Anfänge liegen, da es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt, im Dunkeln. Erst seit dem Jahre 1951, dem Jahr der Wiederbelebung des Vereins nach dem Krieg besitzen wir ein Protokollbuch. Doch läßt die noch lebendige, mündliche Überlieferung keine Zweifel daran, daß um die Jahrhundertwende und im ersten Drittel unseres Jahrhunderts der Verein bereits ein fester Faktor im Leben unseres Dorfes gewesen ist.Joseph Berg war der Schützenmeister in den zwanziger und dreißiger Jahren. Unter seiner Vorstandschaft fand im Mai 1930 das 3. Sektionsschießen der Sektion München-Ost Land des bayerischen Schützenbundes in Aschheim statt, an dem seine Königliche Hoheit Prinz Alfons von Bayern als Ehrengast teilnahm. Wie der Aufdruck auf zwei Postkarten beweist, die das Ereignis im Bild festhielten, war dieses Sektionsschießen zugleich das fünfzigjährige Jubiläumsschießen – des gastgebenden Vereins – der danach also 1880 gegründet worden ist.

Oberlehrer Donatus Bauer, der damalige Leiter der Aschheimer Schule und langjährige Schriftführer des Vereins, der von 1951 an bis zum Jahre 1960, in dem er aus Aschheim auf eine Rektorstelle versetzt wurde, die Vereinschronik betreute, verdanken wir einige Hinweise über die Schicksale der Tassilo-Schützen bis zum kriegsbedingten Einstellen der Schießabende am 4.3.1943. Der Verein wies damals durchschnittlich 30 Mitglieder auf, dies sollte auch die Durchschnittszahl bis zum jahre 1968 bleiben. Im selben Jahr 43 starben auch zwei seiner Mitglieder, der langjährige Zieler Josef Kotter und Ernst Schreiber den Soldatentod. Man darf also das Jahr 1943 als das Unglücksjahr in der Vereinsgeschichte bezeichnen.

Obwohl der Verein durch die Besatzungsmacht nach 1945 nicht offiziell aufgelöst wurde – Schützenvereine sah der 142 Fragen umfassende Fragebogen nicht vor! – wurde er erst im Jahre 1951 am 29.12. im Beisein des Sektionsschützenmeisters Sebastian Vogl, Dornach, der Sektion München-Ost des bayerischen Sportschützenbundes zu neuem Leben erweckt. Die Initiative dazu ging von Franz Ruthus aus. Fritz Schmidramsl, der seit 1936 das Amt des Schützenmeisters nach Joseph Berg wahrgenommen hatte und dem es, trotz mehrfacher Einquartierungen und Hausdurchsuchungen in den wirren Zeiten des Zusammenbruchs gelungen war die Schützenkette dem Zugriff begehrlicher alliierter „Andenkenjäger“ zu entziehen und für den Verein zu retten, wurde erneut mit seinem alten Amt betraut. Er hat es daher von 1936 bis zum Jahre 1967 wahrgenommen, in dem er sich nicht mehr zur Neuwahl stellte. Obwohl in der Besatzungszeit jede Schußwaffe, vom uralten Vorderlader bis zum Kinderluftgewehr, bei Androhung der Todesstrafe hätte abgeliefert werden müssen, hatten es einige Schützen verstanden, ihre Gewehre über die Zeit zu retten. Bei 27 Mitgliedern am 29.12.1951, denen schon bald 5 Neuanmeldungen folgten, hatte der Verein mit 32 Mitgliedern sehr rasch wieder seinen alten Stand erreicht. Bis zum Jahr 1968 sollte sich daran nicht sehr viel ändern, die Mitgliederzahl schwankte in diesen Jahren immer um die Zahl 30 herum.

Der Schießbetrieb spielte sich damals im Gasthof Schreiber ab. Man verfügte nur über einen Schießstand und schoß durch den Gastraum in die Küche. 3 bis höchstens 5 Schuß pro Abend konnte ein Schütze abgeben. Die Teilnahme an den Schießabenden war in diesen ersten Nachkriegsjahren recht lebhaft. Preisschießen und Wettkämpfe wechselten sich ab. Ein auch gesellschaftlicher Höhepunkt im damaligen Vereinsleben war das alljährliche Sylvesterstrohschießen, das bis 1960 stattfand. Wegen der geringen Beteiligung in diesem Jahr wurde es dann in der Generalversammlung vom 2.11.1961 vorläufig eingestellt, um nie wieder zum Leben zu erwachen. Der damalige Schriftführer Kaspar Knoller vermerkt im Protokollbuch melancholisch:

„Kein langes reines Stroh mehr zum Verpacken der Strohpreise, bedingt durch die Umstellung auf Mähdrusch, andererseits nicht mehr der bisherige Eifer zum Vereinsleben, bedingt durch die heutigen modernen Zeitverhältnisse. Leider geht damit auch ein Stück alter Tradition verloren.“

Doch war sein Pessimismus, zumindest im Hinblick auf den Verein, unbegründet.

An sportlichen Erfolgen fehlte es in diesen Jahren nicht. Der stolzeste davon war zweifellos der 2. Mannschaftspreis beim Mannschaftsschießen der Sektion München-Ost in Gronsdorf im Jahre 1953. Fritz Schmidramsl, Franz Ruthus, Hans Hölzl, Hans Unterburger, Sepp Maier und Schempp hatten die Tassilo-Schützen würdig vertreten. Auch von einem 4. Einzelpreis beim Oktoberfestschießen auf Adler im Jahre 1958 durch Hans Hölzl – er gewann eine seidene Fahne – weiß das Protokollbuch zu berichten, ebenso daß im Jahre 1958 Fritz Schmidramsl beim Oktoberfestschießen die Leistungsmedaille in Gold, im darauffolgenden Jahr in Silber erhielt. Wie überhaupt die Tassilo-Schützen schon bald nach ihrer Widerbelebung regelmäßig am Oktoberfestschießen und Oktoberfestzug teilnahmen.

Unvergessen ist das Auftreten der Tassilo-Schützen mit ihrem Festwagen, den sechs Armbrustschützen in mittelalterlicher Tracht geleiteten, beim großen Festzug anläßlich der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahre 1956. Leider wurde gerade dieses Jahr, das dem Verein so schöne Erfolge gebracht hatte, überschattet durch den tragischen Unfalltod des damaligen Schützenkönigs Sepp Maier, der am Tage des Oktoberfestzugs beerdigt wurde, an dem er mit seinen Kameraden hätte teilnehmen sollen.

Einen wichtigen Einschnitt in der neueren Vereinsgeschichte stellte das Jahr 1967 dar. Fritz Schmidramsl, der 31 Jahre den Verein als Schützenmeister geführt hatte, stellte sich nicht mehr zur Wiederwahl. Neuer Schützenmeister wurde Franz Schockenhoff.

1968 kam es zu einer wichtigen Veränderung, nämlich dem Umzug in ein neues Vereinslokal. Man hatte erkannt, daß nur ein Schießstand kein regelrechtes Sportschießen zuläßt. Dies hatte auch die Beteiligung an den Schießabenden negativ beeinflußt, ja im Schützenjahr 1966/67 sogar zur Einstellung des Schießbetriebes mitten in der Saison geführt. Nun ergab sich die Möglichkeit, 4 Schießstände im Gasthof Bichler aufzubauen. In der außerordentlichen Generalversammlung vom 18. Juli 1968 wurde der Umzug dorthin beschlossen. Stiftungen der Vereinsmitglieder Rudolf Ertl, Hans Maierhofer, Albert Hafenmayer, Hans Haller, Josef Schaberl und Franz Schockenhoff erleichterten dem Verein den Bau der Kugelfänge. Die Montage wurde zum größten Teil kostenlos von Josef Zollbrecht und Werner Rabaschus vorgenommen. Die Gemeinde Aschheim stiftete DM 350.- die man zur Anschaffung eines neuen Vereinsgewehrs benutzte.

Am 18.10.1968 fand der erste Schießabend im neuen Vereinslokal statt. Nunmehr konnten 10 Schuß pro Abend von jedem Teilnehmer abgegeben werden, was ein bemerkenswerter Fortschritt war. Die Zahl der Mitglieder nahm in diesem Jahr gleich um 29 zu und ist in den folgenden Jahren bis auf 170 angestiegen.

Angesichts dieses stetigen Aufschwungs war es für den Verein sehr günstig, daß sich in Verbindung mit dem Bau der Sportstätte und des Sportheims an der Feldkirchner Straße die Gelegnheit bot, eine moderne Schießanlage zu errichten. Die Gemeinde bot an, 9 Luftgewehrschießstände in den Räumen des Sportheims unterzubringen, was dann auch geschah. Da lag der Gedanke, gleich eine ganze Sache daraus zu machen und die Luftgewehrschießstände durch Kleinkaliberschießstände zu ergänzen, nicht fern. So wurde neben dem Sportheim eine vorbildliche Allwetterschießanlage geschaffen. Die Chance erkannt und das Risiko auf sich genommen zu haben ist das Verdienst der seinerzeitigen Vorstandschaft bestehend aus 1. Schützenmeister Franz Schockenhoff, 2. Schützenmeister Hans Haller, 1. Schriftführer Josef Schaberl, 2. Schriftführer Rainer Ströl, den beiden Kassierern Hans Maierhofer und Rudolf Ertl, sowie dem Sportleiter Erwin Dullinger und den Jugendleitern Erwin Schaberl und Rupert Bader. Mutig und vorausschauend begannen sie schon frühzeitig mit der Vorplanung und Vorbereitung.

In der Jahresversammlung vom 14. Oktober 1972 fiel dann der entscheidende Beschluß. Die Bereitschaft der Mitglieder eine hohe Eigenleistung zu erbringen war die Grundvoraussetzung die das Vorhaben erst durchführbar machten. Eine Geldspende der Gemeinde, die überdies das nötige Gelände kostenlos zur Verfügung stellte und ein Zuschuß durch die Regierung von Oberbayern waren dem Verein eine wertvolle Hilfe.

In der Zeit vom 24. März 1973 bis zur Einweihung am 15. September 1973 – wobei die endgültige Fertigstellung erst am 16. Dezember 1973 erfolgen konnte, wurde in tausenden von Arbeitsstunden, die die Vereinsmitglieder erbrachten, 4 Schießstände errichtet. Sie ermöglichen einen Schießbetrieb mit Kleinkalibergewehren über 50 m und können für die Pistolenschützen auf 25 m verkürzt werden. Unter der fachmännischen Anleitung von Rupert Bader und Erwin Dullinger, die sich auch selbst mit am eifrigsten an der Arbeit beteiligten, wurde das Vorhaben durchgeführt. Am Ende verfügte Aschheim damit als erste und lange Zeit einzige Gemeinde im Landkreis und auch darüber hinaus über eine geschlossene Schießanlage, die im Sommer und Winter einen Schießbetrieb unter gleichen Bedingungen zuläßt.

Gleich bei der ersten großen Bewährungsprobe, dem Eröffnungsschießen, das vom 21. Februar bis zum 9. März 1975 stattfand, zeigte sie sich allen Anforderungen gewachsen. 22 Vereine mit insgesamt 247 Schützen nahmen daran teil. Die Aschheimer Mannschaft belegte dabei einen ehrenvollen 5. Platz. Daß die neue Anlage seitdem sportlich noch weitere Früchte getragen hat beweisen die Erfolge auf allen nationalen Meisterschaften.